Drei Aufgaben wurden dem Vorstand als Arbeitsfeld zugewiesen
1) Die Tatsächlichkeit des Vereins, 2)Durchführung einer Klausur,
3) Organisation der nächsten Mitgliederversammlung
zu Pkt.1:
Die Tatsächlichkeit des Tacheles e.V. zu erarbeiten ist ein schier unmögliches Projekt.
Zur Struktur: Mit Zentralisierung / Professionalisierung der Buchhaltung wurde im September 1994 der Grundstein zu einer klaren Organisationsstruktur gelegt. Seitdem ist das Zuordnen von klaren Verantwortlichkeiten erst wieder m├╢glich.
In dem Chaos nach Abwahl des ruinösen Vorstandes 1993, hat Juliette Güthlein den Verein abrechnungstechnisch mehrere Male gerettet. Erst mit Einsetzen der LKZ 94 Maßnahme, wurde eine Restrukturierung des Vereins möglich.
Die dauernde Mangelverwaltung setzte die aktiven Vereinsmitglieder unter großen Druck der fast die Kommunikation im Haus beendet hätte. Die Rückkehr zum Gespräch / Diskurs Ende 1994 setzte diesem destruktiven Trend ein Ende.
Natürlich wurden damit einige unfähige Mitarbeiter die sich hinter Ihren persönlichen Befindlichkeiten und Intrigen zu verbergen suchten, enttarnt und entlassen. Wichtig war und ist die Einsicht, daß wir ein Tacheles sind , daß Verein, Cafe, Künstler unter "einer Decke" stecken und nur das Gesamtpaket Tacheles in Zukunft eine Chance hat.
Ungustiös ist die Tatsache das einige Vereinsmitglieder einen Alleingang versuchten der kläglich scheiterte. Die öffentliche Diskussion, die defacto von der Sandig Lobby ohne uns geführt wird, ist ein Beweis für diese Behauptung. Der damalige Vorstand traf einsame Entscheidungen, verletzte dauernd seine Aufsichts- und Informationspflicht gegenüber dem Verein (z.B.Gemeinnützigkeit, Investorfrage, Veranstaltungen ohne Finanzkonzept) der Vorstand nach Sandig und Brinkmanns Herrschaft war chancenlos. Die beiden hatten alle wichtigen Außenkontakte an sich gezogen, das Haus durch gezielten und böswilligen Lobbismus auseinanderdividiert.
Sandig setzt sein Schattentacheles bis heute fort und verhandelt anscheinend heute noch im Namen des Hauses (siehe Ausschlußantrag, Fax von Toni Pfeiffer).
Mit dem bewußten Nichtverlängern der ABM Maßnahme brachte man den Verein an den Rand des Ruins, der nur durch Juliettes Einsatz abgewendet werden konnte. Die Außenkontakte sind nicht wieder hergestellt und werden von Sandig und Co. bis heute gegen uns verwendet. In diesem Zusammenhang können Termini wie Betrug, Fahrlässigkeit, Verrat und Korruption verwendet werden, ich bitte den Verein meiner Empfehlung im Ausschlußantrag nachzukommen und dies alles rechtlich prüfen zu lassen.
Jochen und Dirk haben in den letzten Wochen versucht das Haus zu ruinieren, ja sogar Subventionsstop gefordert ohne mit Tacheles zu reden, sie verkaufen unsere Neustrukturierung seit Ende 94 als Ihre "Reformidee", sie entmündigen Verein und Künstler und trieben die Presse in eine Schmutzkampagne die wir jetzt für unsere Zwecke nutzen sollten (s. Stellungnahme zur angeblich schlechten Presse). Der Lobbismus dieser "Szenegurus" ist übel und gegen das ganze Projekt Tacheles und Kreativität im besonderen gerichtet. Diese Gruppe kritisiert Mißstände die durch Jochens Regime verursacht wurden und zum großen Teil der Vergangenheit angehören.
Zum Investor ist zu bemerken, das dieser bis heute keinen konstruktiven Vorschlag unterbreitete, Toni Pfeiffer hält uns mit Ihrer Krankengeschichte seit Jahren hin und Tacheles erarbeitet eine Möglichkeit um die andere. (Stiftungskonzepte, Stützgerüst,
Erhalt und Sicherung seit 1990, Entwicklung des Kulturstandortes).
Dazu empfehle ich dem Verein mit der LBD weiterhin zusammenzuarbeiten, da diese sicher in unserem Sinne handeln, sobald wir wissen und formulieren was wir wollen (so passiert durch die Arbeitsgruppe "Inhalte" zur Aktualisierung des Stiftungskonzeptes).
Wichtig ist dabei das diese Ebene von den Arbeitsgruppen, Investor und Inhalte bedient werden, da dies Transparenz f├╝r die Mitglieder bedeutet.
Weder die Geschäftsleitung noch der Vorstand dürfen dies am Verein vorbei betreiben.
Wie die j├╝ngste Vergangenheit beweist, sind Arbeitssitzungen sehr wohl m├╢glich und m├╝ssen weiter kultiviert werden.
Ich stehen nicht an, mich bei Ben Schlemmermeier f├╝r so manch polemischen Untergriff meinerseits zu entschuldigen.
Die Verhandlungen mit Toni Pfeiffer sollten durch Ihre Nähe zu Sandig abgebrochen werden, wir sollten mit dem "Chef" verhandeln, er will hierher, wir sind schon da! Toni Pfeiffer werfe ich vor, ein böses Spiel der Spaltung und Abwerbung zu betreiben, solche Leute sind keine Verhandlungspartner (dazu sollten wir ein paar Nutzer der Hackschen Höfe einladen, die können uns ein Lied von Toni singen).
Dank an Juliette für Ihr perfektes Krisenmanagement, aber nun mußt auch du Aufgaben an die Gremien abgeben und eng mit dem Verein und Vorstand zusammenarbeiten, da unsere finanzielle Krise unmittelbar abgewendet ist und wir neue Themenkreise vorantreiben müssen.
In Strategie und Taktikfragen ist nie die Geschäftsleitung federführend sondern die Gruppe.
Das Cafe war und ist eine Stütze des Vereins, das Kino auch, die Werkstätten und Galerien im Hause müssen das schleunigst werden.
Der Baubetrieb muß intensiviert werden, darum brauchen wir mehr Mittel, alles was wir selbst bauen weil sich niemand sonst bewegt, muß uns wieder abverhandelt werden und stärkt unsere Position. Daß eine Baudokumentation übers Tacheles nicht vorhanden ist muß sich sofort ändern, die Sicherungsarbeit seit 1990 ist ein gewichtiger Teil unseres Verhandlungspaketes.
Zu Pkt:2
Die Klausur in Monthelon war meiner Meinung nach erfolgreich, mindestens einmal im Jahr sollte so eine Richtungs- und Gesprächsklausur stattfinden. Für mich war die wichtigste Erkenntnis: "Der Diskurs ist die Macht und die Vernetzung in Aktion ist die Energie die Tacheles in die Zukunft bringt". Das einlassen auf die Spielregeln der bürgerlichen Macht und das "erledigen" der Zukunft mittels Instrumenten der Vertragsgesellschaft ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, dazu fehlt uns die Skrupellosigkeit der "freien Marktwirtschaft" und die notwendigen Bankverbindungen. Nur ein gemeinsames, selbstbewußtes Tacheles kann bestehen.
Zu Pkt:3
Da befinden wir uns in diesem Augenblick !? J
Es geht noch weiter (tuat ma lad!), mein Vorschlag zum neuen Vorstand:
6.Ben Biel: Arbeitstier und Schwätzer, der das Haus auch von außen sieht.
Kontrollrat: Kenawi / Reiter das dynamische, tagesphilosophische Stänkerduo, streitbare Besserwisser mit Hang zur Unbestechlichkeit.
Buchhaltung: Silvia Vogel
Geschäftsleitung: Juliette Güthlein, sollte sie sich dem nächsten Vorstand und den Plenas unterordnen können. (in unserer Amtszeit hatten wir damit Schwierigkeiten)
Für die GF bräuchten wir noch eine zweite Person, sollte von außen kommen.
Fakten und Punkte die wir erledigen m├╝ssen.
(Vorschlag zur Tagesordnung der Klausur am 16.03.1996)
*Ausschluß von Sandig / Cislak (s. Ausschlußanträge im Anhang)
*Mitgliedschaft: Muß wie in Satzung gehandhabt werden, Unterscheidung in Ehrenmitglieder, Fördermitglieder und aktive Mitglieder. Der Interimsvorstand, handhabte diesen Satzungspassus und nahm nur mit dem Konsens der Sitzung Mitglieder auf. Alle neuen Mitglieder sollten zuersteinmal Fördernde sein, wenn sie im Hause mitarbeiten und sich einbringen, können sie aktive Mitglieder werden. Dieses Verfahren einzuhalten ist notwendig, um den Verein handlungsfähig zu halten.
Mitglieder die zwei Wochen vor der MVV beitreten oder nur einmal im Jahr erscheinen können die Tatsächlichkeit des Hauses nicht einschätzen, sie in die Wahlen der im Tagesgeschehen stehenden Gremien miteinzubeziehen, ist tödlich für jeden demokratischen Ansatz.
*Strukturprozess muß weitergehen (s.Organigramm und Aufgabenprofile im Anhang)
es liegen Ideen zur Effektivierung der LKZ vor (Peter / Alwin)
*Stiftungskonzept, die inhaltlichen Punkte noch einmal ├╝berarbeiten
*Verträge und Abmachungen mit Betrieben und KünstlerInnen, Mustervertrag für Cafe liegt vor
*B├╝ndnisse wie jetzt mit LBD, BITEF, Contrib.Net m├╝ssen gepflegt und erweitert werden.
*Inhaltsdiskurs muß schonungsloser geführt werden, wer sagt schon was er/sie meint,
("Lobbismus ist nur die legale Form von Mafiaähnlicher Freunderlwirtschaft", würd ich als realitätsfremder Künstler mal behaupten).
*Allfälliges, also da sind noch ein paar Punkte bis ins Jahr 2000 aber jetzt ist mal wieder wer anderer an der Reihe.
Dank an Alle, es war nicht schön einer Eurer Vorstände zu sein, ich freu mich auf meine Zeit als Künstler in Berlin und stehe Euch gern als "Kunst und Kultursöldner" weiter zur Verfügung.
Kunsthaus Tacheles und die Zukunft hat einen Namen!